Protokoll vom 12.05.2003

 

Kurausschuss vom 12.05.2003

Tagesordnung

Öffentlicher Teil

1. Begrüßung der Sitzungsteilnehmer und der Gäste Bürgermeister C.H. Schmidt und Kurdirektor E. Mannstedt durch die Vorsitzende, Feststellung der Beschlussfähigkeit und Anerkennung der Tagesordnung

Die Vorsitzende Sabine Koppelt begrüßt um 18.00 Uhr die Anwesenden Sitzungsteilnehmer sowie die Gäste, stellt die Beschlussfähigkeit fest und eröffnet die Sitzung. Mit der Tagesordnung sind alle einverstanden. Abstimmung: Einstimmig


2. Verpflichtung der bürgerlichen Mitglieder

Die Bürgervertreter des Kurausschusses Rüdiger Meyer, Thomas Gienke, Thomas Rix und Rainer Axnick werden durch die Vorsitzende mit folgender Formel per Handschlag verpflichtet: „Ich verpflichte mich, die Gesetze zu beachten und unparteiisch meine Obliegenheiten als Bürgervertreter zum Wohle der Gemeinde Wenningstedt - Braderup (Sylt) auszuüben.“ Die Vorsitzende deutet ausdrücklich noch einmal auf den § 21 der GO hin, der besonders auf die Pflicht zur Verschwiegenheit hinweist.


3. Mitteilungen und Anfragen

Mitteilungen:
Frau Koppelt erklärt zunächst aus ihrer Sicht, wie die zukünftige Arbeit des Kurausschusses aussehen sollte. Dabei gehe es in erster Linie darum, Entscheidungen zum Wohle der Gemeinde und des Kurbetriebes zu treffen. Persönliche Belange dürfen bei Entscheidungsfindungen keinen Einfluss haben. Alle Entscheidungen des Kurdirektors müssen vorab im Ausschuss geprüft werden. Dabei soll der Kurdirektor als Bindeglied zwischen der Gemeinde, der Kurverwaltung und dem Kurausschuss tätig sein und alles mit dem Kurausschuss abstimmen.

Der Kurdirektor berichtet, dass die Gästebefragung mit dem heutigen Tage begonnen hat. Am Donnerstag Vormittag wird in der Kurverwaltung ein Presse - Inforationsgespräch stattfinden.

Die Reinigungsfirma Averhoff hat eine Grundreinigung in der Kurverwaltung durchgeführt. Aufgrund der guten Zusammenarbeit wurde dies kostenlos gemacht.

Unicef Deutschland hat in diesem Jahr 50-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß wurde im Kurbetrieb nachgefragt, ob evtl. auch hier eine Feier durchgeführt werden könne, ggf. in Form eines Kinderfestes am Strand o. ä. Dies wird geprüft.

Der Kurdirektor berichtet weiter über das immer wieder aktuelle „Hundeproblem“. Es gibt regelmäßig, im Moment ca. 3 - 4 Mal pro Woche, Beschwerden wegen freilaufender Hunde. Dies wird erfahrungsgemäß erst mit dem Einsatz des gesamten Saisonpersonals im Strandbereich besser.

Bürgermeister Schmidt teilt mit, dass er gerade auf Wangerooge war. Dort wurde vor ein paar Jahren auch die Gästecard eingeführt. Dies führte im ersten Jahr zu Mehreinnahmen von ca. 400.000 DM bei der Kurabgabe.

Eine hochkarätige Journalistengruppe aus dem Ausland hielt sich in den vergangenen Tagen aufgrund einer Einladung der SMG auf der Insel auf. Sie wurden an einem Tag auch von Kurdirektor Mannstedt betreut.

Anläßlich einer DB-Veranstaltung teilte der Chef der DB mit, dass es beim Bahnverkehr zwischen dem Festland und der Insel erst in ein paar Jahren zu einer Verbesserung bezüglich der Geschwindigkeit kommen könnte.

Erstmalig herrscht auf Sylt Einigkeit dahingehend, die Gastgeberverzeichnisse der einzelnen Orte und den Katalog der Sylt Marketing Gesellschaft mit einheitlichen Zeileneinträgen zu versehen.

Anfragen:
BV Gienke fragt nach, ob nicht die Möglichkeit besteht, am Strand hinter den Hundestrand im Norden einen Abschnitt zum Drachenfliegen auszuweisen. Er ist der Meinung, dass für Familien mit kleinen Kindern mehr getan werden sollte. Der Kurdirektor bietet in diesem Zusammenhang an, allen Kurausschussmitgliedern die aktuelle Strandsatzung mitzuschicken.

Da keine weiteren Anfragen vorliegen endet dieser TOP hier.


4. Vorstellung des Jahresberichtes 2002

Der Jahresbericht 2002 liegt allen Sitzungsteilnehmern vor. Der Kurdirektor erläutert kurz noch einmal den Saisonverlauf. Zu den um 50% höheren Betriebskosten gegenüber den Mieteinnahmen der Personalunterkunft teilt Herr Mannstedt auf die Frage von GV Zarth mit, dass es sich dabei um eine Summe in Höhe von ca. 25.000 € handelt. Weitere Fragen gibt es nicht. z. K.g.


5. Kurzer Sachstandsbericht / Informationen des Kurdirektors an den Ausschuss über den Stand der Arbeit bis zum heutigen Tage: Sylt Marketing Gesellschaft (SMG), Bädergemeinschaft e.V., Nordseebäderverband / NTS, zur eingeführten Gästekarte und zur Entwicklung NordseeCard

Die Sylt-Marketing Gesellschaft (SMG) übernimmt das Marketing für die gesamte Insel. Die Geschäftsführerin der SMG ist Frau Glaser. Die SMG sollte ursprünglich von den Provisionen der Agenturen leben. Leider wird nicht die gesamte Werbung über die SMG geschaltet, daher reicht es bei weitem nicht aus. Frau Koppelt hält die SMG aus kaufmännischer Sicht für nicht erfolgreich. Wenn noch mehr Gelder nachgeschossen werden müssten wäre sie nicht mehr bereit zu weiteren Zahlungen. Herr Holst fragt, warum sich die SMG nicht des Internet-Buchungssystem für Sylt annimmt, welches derzeit noch nicht gut ausgebaut ist? Hier wäre sie hervorragend angesiedelt. Im Nordseetourismusservice GmbH (NTS) ist Wenningstedt - Braderup über die Bädergemeinschaft e.V. eingegliedert. Die NTS zeichnet verantwortlich für das überregionale Marketing der Westküste (Nordfriesland / Dithmarschen). Am 3. Juni 03 findet die Mitgliederversammlung der Bädergemeinschaft e.V. statt. Da der bisherige 1. Vorsitzende Alfred Ludwigsen ausscheidet, finden Neuwahlen statt. Die Flughafen GmbH arbeitet auch nicht wirtschaftlich. Wenningstedt - Braderup ist mit einem Anteil von 7 % darin vertreten. Die Gästekarte in Wenningstedt - Braderup ist erfolgreich gestartet und wird von Vermietern und Gästen sehr positiv angenommen.


6. Detaillierte Darlegung des Kurdirektors über die bisherigen Kosten der Planung „Neue Kurverwaltung“ Diskussion / Beratung über weitere Planungen zum Thema. Erarbeitung von Vorschlägen für die Gemeindevertretung

Der Kurdirektor berichtet, dass seit Beginn der Planungen im Jahre 1997 ca. 1.356.000 DM ausgegeben wurden. Der Plan mit dem „Sonnenschein - Entwurf“ als  ursprünglich kleine Lösung (nur das Kurverwaltungsgebäude, nicht Kurmittelhaus) hängt zur Information an der Wand. Die Kosten sollten zunächst (im Jahr 2000) ca. 3,5 Mio. DM betragen, konkretisierten sich dann auf ca. 5,0 Mio. DM. Da in den letzten Jahren kaum etwas getan wurde im Hinblick auf einen möglichen Um- bzw. Neubau wurde das Gebäude immer sanierungsbedürftiger. Eine Entscheidung ist zwingend notwendig geworden. Die Vorsitzende teilt mit, dass auf der GV-Sitzung am 30.4.03 der Beschluss gefasst wurde, das ursprüngliche Sonnenschein - Projekt in abgespeckter Form zu planen. Es wurde deutlich gemacht, dass das Grundstück in Händen der Gemeinde bzw. Kurverwaltung bleiben soll. Es müssen nunmehr mit Experten Lösungen erarbeitet werden. Dazu soll zunächst ein Arbeitskreis gebildet werden. Als Mitglieder des Arbeitskreises werden von ihr Bürgermeister Schmidt, Kurdirektor Mannstedt, KuraV Sabine Koppelt sowie GV Harald Hebestreit vorgeschlagen. Der Bürgermeister möchte auch die 1. stellvertretende Bürgermeisterin Ute Petersen mit in diesem Arbeitskreis wissen, um die Beteiligung aller Fraktionen zu gewährleisten. Im Arbeitskreis soll zunächst die grobe Marschrichtung festgelegt und dann im Kurausschuss und Gemeinderat vorgestellt werden. Nach kurzer Diskussion wird folgender Beschluss gefasst: Der Kurausschuß empfiehlt der Gemeindevertretung, der Wahl folgender Personen in den Arbeitskreis „Neue Kurverwaltung“ zuzustimmen: Bürgermeister Carl Heinrich Schmidt, Kurdirektor Erik Mannstedt, KuraV. Sabine Koppelt, GV Harald Hebestreit und 1. stellv. Bürgermeisterin Ute Petersen. Abstimmung: Einstimmig


7. Beratung und Beschlussfassung zum Projektantrag „Wireless LAN für Kurbetriebe“

Allen Sitzungsteilnehmern wurde eine detaillierte Vorlage zum TOP gereicht. Der Kurdirektor erläutert diese noch einmal. Im Wesentlichen geht es um die Optimierung einer Vernetzung zwischen den touristischen Anlaufpunkten und einem kontinuierlichen Datenaustausch. Ein Funknetz würde außerdem jedem Gast den Datenaustausch im Internet ermöglichen. Erforderlich wäre die Einrichtung eines Hot Spot (Hardware) und Verbindung mit den Daten der Kurverwaltung (Software). Wenningstedt wäre gemeinsam mit St. Peter Ording an einem Modellprojekt beteiligt, das zu 50% förderungswürdig ist. Die vorläufigen Gesamtkosten für Wenningstedt betragen 64.468,00 €. Die Vorsitzende erläutert noch einmal den Sinn von WLAN als drahtlose Verbindung zum Internet. Ein weiterer Marktbewerber - UMTS - drängt mit Milliarden - Investitionen darauf, ebenso die Vorrangstellung auf dem Kommunikationsmarkt zu erlangen. Noch ist nicht heraus, wer Marktführer wird. Frau Koppelt zählt 3 Punkte auf, die ihrer Meinung nach gegen den Antrag sprechen:
1. Jeder kann in absehbarer Zeit mit dem Handy ins Internet. Dann wäre WLAN schon wieder veraltet. Dies bedeutet auch, dass Gebühren - Einnahmen durch Kosten fürs Internet wegfallen.

2. Kann WLAN vor UMTS Marktführer werden?

3. Deutschlandweite Studien haben eindeutig ergeben, dass diese Technik überwiegend zum Schreiben von E-Mails genutzt wird und damit nicht den angedachten Nutzen habe.

Es folgt eine ausführliche Diskussion über das Für und Wider von Wireless LAN. Bürgermeister Schmidt meint auch, dass in 2 bis 3 Jahren bereits überall UMTS-Handys dieses System überholen würden. Hier sollte man sich zunächst einmal genau informieren. GV Holst möchte wissen, wann sich die Investitionen rechnen würden. Wenn dies in einem Jahr der Fall wäre, sei es für ihn vorstellbar, wenn aber erst in 5 Jahren, hätte sich dieses Projekt schnell überholt. Der Kurdirektor meint dazu, dass sich WLAN über Gebühren von Karten für das Internet mitfinanzieren könnte. Außerdem sei es auch als Dienstleistung am Gast zu verstehen. Die Frage, ob man zumindest den Förderantrag schon mal stellen könnte um dann später eine Entscheidung zu treffen bestätigt der Kurdirektor.  Hier kommt allerdings der Einwand aus dem Kurausschuss, dass ein Rückzieher bei einer Beteiligung von St. Peter - Ording an dem Projekt nicht so einfach sei. Für GV Holst ist dieser TOP noch nicht beschlussreif. Er bittet darum, zunächst genauere Zahlen zu erstellen mit Folgekosten etc. Weiter bittet GV Zarth darum, vorab weitere Trendaussagen zu dem Thema zu ermitteln. Es wird folgender Beschlussvorschlag gemacht:
Der Kurausschuss empfiehlt, den Beschluss auszusetzen und den Kurdirektor zu beauftragen, die erforderlichen Unterlagen zur nächsten Kurausschusssitzung vorzulegen, um erneut darüber zu beraten. Abstimmung: Einstimmig



Damit endet um 20.00 Uhr der öffentliche Teil der Sitzung.